
Der Bitcoin-Hype
Die Meinungen zu Kryptowährungen wie Bitcoin gehen weit auseinander. Die einen sagen es ist Humbug und reine Spekulation, die anderen sagen es gehört mittlerweile zu einem breit diversifizierten Portfolio mit dazu.
Fakt ist, dass Bitcoin und die Blockchain seit mehreren Jahren populäre Themen der Medienberichtserstattung sind und große Bekanntheit erreicht haben. Der Bitcoin-Hype machte zum Jahresende 2017 zahlreiche Bitcoin-Besitzer innerhalb weniger Monate zu Millionären, bevor sich der Wert zu Beginn 2018 wieder rasant halbierte. Inzwischen hat Bitcoin mit rd. 50.000 EUR (Stand 02.2021) sein Allzeit-Hoch erreicht.
Der Bitcoin-Kurs resultiert ausschließlich aus dem Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage und ist durch eine hohe Volatilität (=Schwankung) charakterisiert. Die Übertragung und Verwahrung sowie der Handel der virtuellen Währungen erfolgt rein elektronisch.
Wie ist Bitcoin entstanden?
„Ich habe an einem neuen elektronischen Zahlungssystem gearbeitet, das vollständig auf gleichberechtigten Rechner-zu-Rechner-Verbindungen beruht und keinen vertrauenswürdigen Dritten erfordert.“
Satoshi Nakamoto, Gründer von Bitcoin
Mit dieser Nachricht veröffentlichte der Kryptograf mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto am 31. Oktober 2008 erstmals sein Diskussionspapier mit dem Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“. Auf der Suche nach Mitwirkenden für die Umsetzung seines Zahlungssystems adressierte Nakomoto eine E-Mail an Kryptografie-Experten. Die Kryptografie beschäftigt sich als Wissenschaft mit der Verschlüsselung von Informationen.
Hinweise aus E-Mail-Korrespondenzen lassen ahnen, dass Nakamoto als politischer Denker das Ziel einer neuen und anonymen Ordnung verfolgte – ohne die Kontrolle durch Banken und anderen Institutionen. Durch die Programmieranweisungen von Nakamoto gelang nun erstmals der Transfer einer digitalen Währung von Computer zu Computer, ohne die Involvierung einer dritten Person oder Institution.
Da bis heute nicht bekannt ist, welche Person oder Gruppe sich hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto verbirgt, lassen sich zu den Hintergründen hauptsächlich Vermutungen anstellen. Vermutet wird jedoch, dass Satoshi Nakamoto in den Anfangsjahren der Kryptowährung zahlreiche neue Bitcoins erschaffen hat, die nach heutigem Stand mehrere Milliarden US-Dollar wert sind.
Das Bitcoin-System und seine Funktionsweise
Mit Bitcoin hat Nakamoto eine Währungseinheit erschaffen, die vollständig digital existiert. Neben Bitcoin stellen alle Kryptowährungen Verrechnungseinheiten oder auch digitale Wertmarken dar, die keinerlei Genehmigung einer Aufsichtsbehörde wie z.B. der Zentralbank unterliegen und demnach nicht als gesetzliches Zahlungsmittel gelten.
Doch was unterscheidet Bitcoin vom Euro oder US-Dollar, die als Giralgeld auch virtuell eingesetzt werden können? Transaktionen durch Euro oder US-Dollar laufen über Konten, die von zentralisierten Banken verwaltet werden. Kryptowährungen sind wiederum Teil eines Ökosystems, das auf Dezentralisierung basiert, einem sogenannten „Peer-to-Peer-Netzwerk“. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk im Internet, das aus gleichberechtigten Mitgliedern, den sogenannten „Peers“ besteht. Sie sind gemeinsam durch Kooperation und Selbstorganisation für die Funktionalität des Netzwerks verantwortlich. Der Datentransport erfolgt vom Computer eines Peers zum Computer eines anderen Peers.
Nakomoto hatte die Vorteile eines dezentralen Netzwerks erkannt und dieses als Grundlage für sein Bitcoin-Transaktionssystem und dessen Technologieansatzes, der sogenannten „Blockchain“, genutzt.
Die Blockchain – das Herz hinter Bitcoin
Als Blockchain wird die innovative Technologie hinter Bitcoin bezeichnet, die mit ihrer Funktionsweise auf dem Peer-to-Peer-Prinzip beruht. Die Verwaltung der Blockchain erfolgt dabei über ein dezentrales Netzwerk, in dem die Computer der Netzwerkteilnehmer miteinander kommunizieren.
Die Blockchain stellt als dezentrale Datenbank das Kernelement und Herzstück des Bitcoin-Systems dar und kann öffentlich auf Internetseiten wie z.B. blockchain.info eingesehen werden.

Als eine Art Kassenbuch verfügt die Blockchain über die Aufzeichnungen aller Transaktionen im Netzwerk und damit auch über die Information von Besitzverhältnissen an bestimmten digitalen Werten. Die Aufnahme neuer Information in die Blockchain erfolgt über die Generierung neuer Blöcke und ihre Anknüpfung an die Kette. Jeder Block ist dabei mit einem digitalen Fingerabdruck („Hash“) ausgestattet, der wiederum auch den Fingerabdruck des vorherigen Blocks enthält. Damit wird die korrekte Reihenfolge der Blöcke in der Kette sichergestellt. Die Erstellung eines neuen Blocks erfolgt durch einen rechenintensiven Prozess, das sogenannte „Mining“. Mitglieder des Bitcoin-Netzwerkes, die am Mining mitwirken, werden als „Miner“ bezeichnet. Sie setzen die Rechenleistung ihres Computers zur Validierung und Verrechnung von Bitcoin-Transaktionen ein und stellen deren Einmaligkeit sicher.
Nach erfolgter Anknüpfung eines Blocks an die Blockchain erfolgt die Weiterleitung der neuen Kette an die Peers im Netzwerk. Hierdurch wird sichergestellt, dass kein Mitglied die Informationen nachträglich ändern oder manipulieren kann. Eine Änderung der Information hätte die Generierung eines neuen Hashs zur Folge, der wiederrum nicht mit dem Hash des nachfolgenden Blocks übereinstimmt und daher ein Zerbrechen der Kette hervorrufen würde. Die Verschlüsselung der Informationen sowie die Kontrolle der Blockchain durch das Netzwerk machen das System so sicher.